Milchproduktion
Die Milchwirtschaft ist einer der wichtigsten Sektoren der Schweizer Landwirtschaft. Mit einem Wert von rund 2,8 Milliarden Franken macht der Milchsektor im Jahr 2024 rund ein Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswerts aus.
Im Jahr 2024 wurden 16 648 Milchproduktionsbetriebe bewirtschaftet. Von den Milchproduktionsbetrieben (MPB) befanden sich 8290 im Talgebiet und 8358 im Berggebiet. Zusätzlich haben 1840 Sömmerungsbetriebe Milch vermarktet. Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der Milchproduktionsbetriebe in der Schweiz um 2,5 Prozent abgenommen. Im Vergleich zu 2023 ist die Abnahme der MPB im Talgebiet mit 3,3 Prozent stärker als im Berggebiet mit 1,7 Prozent. Vergleicht man jedoch die durchschnittliche Anzahl der MPB in den Jahren 2000/01 mit der Anzahl im Jahr 2024, so zeigt sich ein Rückgang um mehr als die Hälfe.
Die Gesamtmilchproduktion lag 2024 wie in den Vorjahren bei knapp 3,7 Millionen Tonnen. Davon wurden 0,37 Millionen Tonnen an Jungtiere verfüttert und 0,03 Millionen Tonnen in den Haushalten der Bauernfamilien verbraucht. Insgesamt wurden 3,3 Millionen Tonnen Milch vermarktet, wovon rund ein Drittel ohne Silagefütterung produziert wurde. Der Anteil an Bio-Milch lag 2024 bei 8,3 Prozent und der Anteil an IP-Suisse-Wiesenmilch bei 11,1 Prozent der vermarkteten Milch. Vergleicht man die Gesamtmilchproduktion in den Jahren 2000/01 mit jener im Jahr 2024, so zeigt sich ein Anstieg von rund 100 000 Tonnen.
Weniger Betriebe, dafür grösser
Vergleicht man die Zahlen von 2024 mit dem Mittelwert der Jahre 2000 und 2001, so ist ein Trend erkennbar: Die MPB werden immer weniger (minus 50 Prozent der MPB in 20 Jahren), dafür aber flächenmässig immer grösser. Die durchschnittliche Betriebsgrösse ist von 19,1 Hektaren Land pro MPB in den Jahren 2000 und 2001 auf 29,7 Hektaren im Jahr 2024 gestiegen.
2024 lag die durchschnittliche Verkehrsmilchproduktion pro MPB bei 192 857 Kilogramm, wobei die Betriebe im Talgebiet durchschnittlich doppelt so viel Milch produzierten wie die Betriebe im Berggebiet.
Milchleistungen der Kühe
Die Milchleistung der Kühe erreichte einen Durchschnittswert von rund 7100 Kilogramm pro Milchkuh und Jahr. Die Fett- und Eiweissgehalte hingegen blieben in den letzten 20 Jahren ziemlich stabil. Vor allem die Milchleistung sowie auch die Fett- und Eiweissgehalte der Milch variieren stark zwischen den verschiedenen Kuhrassen.
Konsumenten- und Produzentenpreise
Die gesamtschweizerischen durchschnittlichen Produzentenpreise für Milch sind gegenüber dem Vorjahr gesunken, mit Ausnahme der Biomilch.
| Produkt | Produzentenpreis (Rappen pro Kilogramm Milch) | Preisveränderung gegenüber 2023 |
| Total Schweizer Milch | 75.05 | –1,7 % |
| Verkäste konventionelle Milch | 77.30 | –1,4 % |
| Konventionelle Molkereimilch | 69.40 | –3,2 % |
| Biomilch | 92.22 | +1,3 % |
| Segment A-Milch | 76.94 | –1,5 % |
| Segment B-Milch | 53.63 | –6,9 % |
Zu beachten ist, dass in den genannten Produzentenpreisen die Zulagen für Verkehrsmilch (5 Rappen) und allenfalls für verkäste Milch (10 bzw.13 Rappen, falls ohne Fütterung von Silage) bereits enthalten sind. Der effektive Milchpreis ohne Zulagen ist daher niedriger.
Im Jahr 2024 entwickelten sich die Konsumentenpreise für Milchprodukte unabhängig vom Trend bei den Produzentenpreisen. Letztere sind im Vergleich zum Vorjahr rückläufig (mit Ausnahme von Bio-Milch). Ein Liter pasteurisierte Vollmilch kostete die Konsumentinnen und Konsumenten 2024 Fr. 1.72 gegenüber Fr. 1.70 im Vorjahr. Der Raclettekäse dagegen, kostete den Konsumentinnen und Konsumenten 2024 Fr. 20.72 pro Kilo gegenüber den Fr. 22.– im Vorjahr. Am stärksten stiegen die Konsumentenpreise gegenüber dem Jahr 2023 beim Fruchtjoghurt mit plus 4 Prozent auf Fr. 3.65 pro Kilo und bei der Bratbutter mit plus Fr. 0.50 auf Fr. 24.14 pro Kilo.
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