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2024 tendierten die Produzentenpreise in der Tierproduktion für Rohmilch und Kälber im Vergleich zum Vorjahr nach unten. Auf dem Schlachtviehmarkt verzeichneten die Preise hingegen für die meisten Produkte einen Anstieg. In der pflanzlichen Produktion entwickelten sich die Preise unterschiedlich, waren jedoch für die die meisten Produkte eher rückläufig. Bei Brotgetreide war jedoch ein Aufwärtstrend zu beobachten. Diese Entwicklungen bei den Preisen sind unter anderem auf veränderte Produktionskosten und die Situation auf Angebotsseite zurückzuführen.

Produzentenpreis für Milch sinkt

In der Milchproduktion blieb die vermarktete Rohmilchmenge 2024 nahezu unverändert (+0,1 %) und es kam zu einem Rückgang beim Produzentenpreis für Milch (−1,7 %). So sank der Schweizer Produzentenpreis für Milch um 1,31 Rp./kg im Vergleich zum Vorjahr und belief sich auf 75,05 Rp./kg. Gründe für den niedrigeren Produzentenpreis für Milch sind unter anderem der gesunkene Richtpreis für Molkereimilch im ersten Halbjahr 2024 sowie die leicht rückläufige Preisentwicklung bei den Milchprodukten. Seit 2017 ist der Produzentenpreis für Milch kontinuierlich gestiegen und erreichte 2023 seinen Höchstwert. Der Vergleich der Zeiträume 2009–2011 und 2022–2024 ergibt einen Anstieg des Produzentenpreises für Milch (+17,2 %).

Schlachtviehpreise entwickeln sich unterschiedlich

Auf dem Schlachtviehmarkt zeigten die Preise 2024 ein gemischtes Bild. Bei Rindvieh lagen die Preise sowohl in der konventionellen (QM) als auch in der Bio-Produktion leicht über dem Vorjahresniveau. Ein deutlicher Anstieg war bei den Schweinen zu verzeichnen: Die Preise für Schlachtschweine stiegen im Bio-Segment um 4,3 Prozent. In der QM-Produktion überschritt der Preis seit 2020 erstmals wieder die Marke von 4 Fr./kg Schlachtgewicht und lag 2024 im Schnitt bei 4.42 Fr. Bei Lämmern verzeichnete Bio ein Plus von 4,4 Prozent, während QM-Lämmerpreise um 5,3 Prozent zulegten. Dagegen setzten sich die Preisrückgänge bei Kälbern fort (Bio –4,3 %, QM –5,1 %).

Stabile Produzentenpreise für Eier

Die Preise im Eiermarkt waren 2024 weiterhin stabil. Der Produzentenpreis für Bioeier stieg um 0,01 Rappen auf 45,62 Rappen im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Freilandeiern kam es zu einer leichten Reduktion um 0,03 Rappen auf 24,12 Rappen. Auch bei den Bodenhaltungseiern sank der Preis leicht um 0,13 Rappen auf 20,64 Rappen. Zwischen 2000–2002 und 2022–2024 gingen die Produzentenpreise für konventionell produzierte Eier um 8,2 Prozent (Bodenhaltung) respektive 7,0 Prozent (Freilandhaltung) zurück. Dahingegen verzeichneten die Produzentenpreise für Bioeier einen Anstieg um 14,1 Prozent zwischen der Periode 2002 bis 2004 und 2022 bis 2024.

Bruttoproduzentenpreise für konventionelles Brotgetreide steigen

Die Bruttoproduzentenpreise für konventionelles Brotgetreide der Brotweizenklassen Top und I stiegen im Erntejahr gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent. Bei Bio-Mahlweizen war im Vergleich zum Vorjahr nur eine geringe Preiserhöhung feststellbar. Die Preise für konventionelles Futtergetreide nahmen im Vergleich zum Vorjahr ab (Futterweizen, Futtergerste und Futterhafer je rund minus 2 %). Ebenso sanken die Preise für Bio-Futtergerste und Körnermais um jeweils rund 2 Prozent. Bio-Futterweizen blieb indes in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Kartoffelpreise erneut auf hohem Niveau

Die Produzenten-Richtpreise für Kartoffeln blieben 2024 auf hohem Niveau. Bei den festkochenden Speisekartoffeln (Nicht-Bio) sank der Preis leicht von 58.50 Fr./100 kg auf 55.96 Fr./100 kg (−4,3 %). Mehligkochende Speisekartoffeln verzeichneten einen ähnlich moderaten Rückgang auf 52.06 Fr./100 kg (−1,0 %). Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für Veredelungskartoffeln weiter an, wenn auch nur gering (+0,3 % auf 50.84 Fr./100 kg). Die Preisbewegungen dürften mit einer stabileren Ertragssituation im konventionellen Anbau zusammenhängen.

Im Langzeitvergleich zeigt sich ein deutlicher Preisanstieg: Der Durchschnittspreis der Jahre 2022–2024 lag bei festkochenden Speisekartoffeln 26,9 Prozent über dem Niveau von 2000–2002, bei mehligkochenden bei +23,3 Prozent, und bei Veredelungskartoffeln bei +19,1 Prozent.

Kernobstpreise 2024 bei höheren Inlandmengen tiefer als im Vorjahr

Nach zwei Jahren mit steigenden Preisen zeigten sich 2024 bei Kernobst nun Preisrückgänge. Der Richtpreis für Golden Delicious (Nicht-Bio, Klasse I) sank von 1.25 Fr./kg auf 1.00 Fr./kg (−20,0 %). Auch Braeburn fiel von 1.31 Fr./kg auf 1.08 Fr./kg (−17,6 %). Die Birnensorte Conférence verzeichnete einen Rückgang von 1.41 Fr./kg auf 1.30 Fr./kg (−7,8 %). Diese Preisrückgänge dürften darauf zurückzuführen sein, dass die Inlandmengen 2024 sehr hoch waren.

Im Langzeitvergleich gibt es dennoch eine Verteuerung: Im Durchschnitt der Jahre 2021–2024 kostete Golden Delicious +10,7 Prozent, Braeburn +5,3 Prozent und Conférence +25,5 Prozent mehr als 2000–2003. Ein Grund könnte sein, dass über diesen Zeitraum die Produktionskosten gestiegen sind, z. B. durch die Lancierung des Programms «Nachhaltigkeit Früchte».

Karottenpreise: Unterschiede zwischen Bio und Nicht-Bio

Beim Lagergemüse war die Preisentwicklung uneinheitlich. Bei den Karotten sank der Produzentenpreis im Nicht-Bio-Segment von 1.27 Fr./kg auf 1.17 Fr./kg (−7,9 %). Im Bio-Segment hingegen stieg der Preis von 1.94 Fr./kg auf 2.57 Fr./kg (+32,5 %).

Bei Zwiebeln stiegen die Preise erheblich, und dies sowohl bei Bio als auch bei Nicht-Bio. Für Nicht-Bio-Zwiebeln lag der Preis 2024 z. B. bei 1.07 Fr./kg und stieg damit um 50,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (0.71 Fr./kg). Demgegenüber gingen die Preise beim Knollensellerie sowohl im Bio- als auch im Nicht-Bio-Segment zurück. Der Preis für Nicht-Bio-Sellerie fiel von 3.35 Fr./kg auf Fr. 2.25 Fr./kg (−32,8 %), während der Preis für Bio-Sellerie von 5.05 Fr./kg auf 4.08 Fr./kg sank (−19,2 %).

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