Konsumentenpreise
Im Jahr 2024 gingen die Konsumentenpreise für die meisten Milchprodukte im Vergleich zum Vorjahr zurück. Importeier und die meisten Fleischsorten verteuerten sich dagegen. Bei den pflanzlichen Produkten war eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: Gemüse wurde günstiger, während die meisten Früchte teurer wurden. Bei Mehl und Brot waren leichte Preisanstiege zu verzeichnen. Die Preisentwicklung bei Rohstoffen wie Rohmilch und Schlachtvieh wirkte sich auf die Konsumentenpreise aus.
Leicht rückläufige Konsumentenpreise für Milchprodukte
Die Konsumentenpreise für die meisten Milchprodukte sind 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Dazu ist anzumerken, dass der Rohstoff (Rohmilch) 2024 ebenfalls eine Preisabnahme verzeichnete. Bei einigen Frischmilchprodukten, etwa bei pasteurisierter Milch und Fruchtjoghurt, war ein leichter Preisanstieg zu beobachten. Der langfristige Vergleich der Zeiträume 2000–2002 und 2022–2024 ergibt eine Zunahme der Konsumentenpreise für die meisten Milchprodukte. Nur bei einigen Frischmilchprodukten wie Vollrahm (–30,3 %) und Mozzarella (–30,6 %) gaben die Preise in diesem langfristigen Vergleich nach.
Preisanstieg bei QM, Preisrückgang bei Bio
2024 lagen die Preise für konventionelles (QM) Frischfleisch insgesamt über dem Vorjahresniveau. Besonders deutlich fiel der Anstieg bei Schweinefleisch aus, etwa bei Schweinsplätzli (+9,9 % auf 26.48 Fr./kg) und Schweinskoteletts (+7,8 % auf 15.73 Fr./kg). Auch Rindfleisch verteuerte sich, beispielsweise Braten von der Schulter (+4,1 %) und Hackfleisch (+2,4 %). Rückläufig waren hingegen die Preise für Pouletbrust (–2,3 %) und Lammkoteletts (–2,3 %). Bei den Fleischwaren stiegen vor allem die Preise für Salami Inland (+7,7 %) und Hinterschinken (+4,2 %).
Im Bio-Segment zeigte sich 2024 tendenziell ein leichter Preisrückgang. So verbilligten sich Rindfleischprodukte wie Entrecôte (–1,5 %) und Hackfleisch (–6,0 %) ebenso wie Schweinskoteletts (–1,8 %) und Bratwurst (–3,7 %). Einzige Ausnahme bildete das Kalbfleisch, das teurer wurde, insbesondere Kalbsbraten (+9,2 %) und Kalbsplätzli (+2,9 %). Poulet entwickelte sich uneinheitlich: Ganzes/Halbes Poulet Inland stieg um 4,5 Prozent, während Schenkelpreise weiter sanken (–7,0 %).
Leichte Anstiege bei den Konsumentenpreise für Mehl und Brot
Im Vergleich zu 2023 stiegen die Preise für Mehl und Brot 2024 leicht. Die grösste Preissteigerung war bei Mehl im Tiefpreissegment zu verzeichnen. Der Preis stieg von 0.97 Fr./kg auf 1.01 Fr./kg (+4 %). Bei Ruchbrot (500 g) stieg der Preis von 2.19 Fr./kg auf 2.21 Fr./kg (+3 %). Moderatere Preisanstiege waren bei Ruch‑, Halbweiss‑ und Weissmehl zu verzeichnen (+1 %, +1 % und +2 % resp.). Einzig der Preis für Halbweissbrot (500 g) war um 6 Prozent gesunken, von 1.28 Fr./kg auf 1.2 Fr./kg im Jahr 2024.
Höhere Konsumentenpreise für Eier
Die Entwicklung der Konsumentenpreise für Eier im Jahr 2024 war je nach Produktionssystem und Herkunft unterschiedlich: Bei rohen Schweizer Bodenhaltungseiern sank der Preis um 0,36 Rappen auf 40,23 Rappen. Bei rohen Schweizer Freilandeiern war ein Preisanstieg von 0,63 Rappen auf insgesamt 62,66 Rappen zu beobachten. Auch der Preis von rohen Schweizer Bio-Eiern stieg um 0,07 Rappen auf 86,73 Rappen. Rohe Importeier aus Bodenhaltung verzeichneten sogar einen Anstieg von 0,95 Rappen auf 29,19 Rappen.
Festkochende Kartoffeln und Bio-Kartoffeln teurer
Die Preise im klassischen Detailhandel entwickelten sich 2024 bei den absatzstarken festkochenden Kartoffeln (grüne Linie) das dritte Jahr in Folge nach oben. Mit einem Preis von 1.62 Fr./kg war der Unterschied zum Preis des Vorjahres jedoch gering (+1,2 %). Ansonsten hatten die meisten beobachteten Kartoffelkategorien im Nicht-Bio-Segment rückläufige Preise. Demgegenüber waren im Bio-Segment sämtliche beobachtete Kartoffelkategorien teurer geworden. So stieg der Preis von festkochenden Kartoffeln um 3,9 Prozent von 3.07 Fr./kg auf 3.19 Fr./kg. Die Preissteigerungen von mehligkochende Kartoffeln (+5,2 %) und Raclette-Kartoffeln (+5,5 %) in Bio-Qualität waren sogar noch höher. Dabei verzeichneten diese Artikel im Nicht-Bio-Segment gegenüber dem Vorjahr Preisrückgänge von 1,7 bzw. 2,0 Prozent.
Kristallzucker hat sich verteuert
Im Jahr 2024 nahm der Preis für Kristallzucker im Vergleich zum Vorjahr zu (um 11,8 % auf 2.52 Fr./kg). Der Vergleich zwischen 2000–2002 und 2022–2024 macht ebenfalls einen Aufwärtstrend (+55,3 %) deutlich.
Kernobst im Langzeitvergleich günstiger
Die Konsumentenpreise für Früchte entwickelten sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich: Unter den beobachteten Früchten hatte Kernobst stabile bis leicht sinkende Preise, während die Preise der anderen Obstarten deutlich stiegen. So blieben Äpfel der Sorte Golden Delicious (Klasse I) mit 3.24 Fr./kg stabil gegenüber dem Vorjahr. Birnen der Sorte Conférence (Klasse I) verbilligten sich leicht von 3.27 Fr./kg auf 3.19 Fr./kg (−2,5 %). Deutlich teurer wurden hingegen wurden z. B. Kirschen, deren Preis von 11.45 Fr./kg auf 13.41 Fr./kg stieg (+17,1 %).
Beim Vergleich des Durchschnittspreises der Jahre 2021–2024 mit dem Durchschnittspreis der Jahre 2000–2003 fällt auf, dass Kernobst günstiger wurde. Golden-Äpfeln verzeichneten einen Preisrückgang von 9,6 Prozent und Conférence-Birnen einen Rückgang von 12,4 Prozent. Dies könnte auf den gestiegenen Preisdruck zurückzuführen sein, der sich bei diesen Produkten bemerkbar macht. Generell ist zu beachten, dass die Konsumentenpreise auch Importware beinhalten. Diese dürfte bei Äpfeln und Birnen jedoch weniger stark ins Gewicht fallen als bei den anderen beobachteten Früchten.
Gemüse: viele Preisrückgänge
Beim Gemüse sind Karotten ein bedeutendes Produkt sowohl im Bio- wie auch im Nicht-Bio-Segment. Ihre Preise im Detailhandel bewegten sich nur wenig. Im Nicht-Bio-Segment sanken sie 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht von 1.95 Fr./kg auf 1.94 Fr./kg (−0,9 %). Auch bei Bio-Karotten betrug der Rückgang in dieser Periode nur 1 Rappen, von 3.23 Fr./kg auf 3.22 Fr./kg (−0,5 %).
Beim Knollensellerie gingen die Preise 2024 ebenfalls zurück. Im Nicht-Bio-Segment sank der Preis von 3.09 Fr./kg auf 2.80 Fr./kg (−9,4 %), bei Bio von 5.39 Fr./kg auf 5.34 Fr./kg (−0,9 %). Doch nicht bei allen Gemüsearten war die Preisentwicklung einheitlich. So wurden Nicht-Bio-Zwiebeln 2024 um 1,6 Prozent günstiger und kosteten 2.24 Fr./kg, während Bio-Zwiebeln von 4.98 Fr./kg auf 5.37 Fr./kg stiegen (+7,8 %). Im Langzeitvergleich zu 2000–2002 waren die Preise der Jahre 2021–2024 jedoch grösstenteils rückläufig.
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