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2024 war ein besonders schwieriges Jahr für den Schweizer Weinbau. Eine historisch tiefe Ernte, ungünstige Wetterbedingungen und ein deutlicher Rückgang des Weinkonsums haben die Schwierigkeiten aufgezeigt, mit denen die Weinbranche in Bezug auf die Produktion und die Vermarktung zu kämpfen hat. Der Weinmarkt steht vor grossen Herausforderungen.

Die Zahlen dieses Artikels stammen aus der weinwirtschaftlichen Statistik «Das Weinjahr 2024». Dieser Bericht enthält Informationen zu den Lagerbeständenper 31. Dezember 2024 sowie zu Weinproduktion, -konsum, -importen und -exporten im Jahr 2024.

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Quelle: Agroscope, Carole Parodi

Traubenproduktion ‒ historisch tiefe Ernte

Die Weinlese in der Schweiz fiel 2024 historisch tief aus. Insgesamt wurden 75 Millionen Liter Wein produziert. Damit ist die Weinlese 2024 die zweitkleinste der letzten 50 Jahre. Frost, Hagel und ein starker Druck durch falschen Mehltau hatten erhebliche Auswirkungen auf die Erträge. Das kalte und nasse Wetter im Frühling beeinträchtigte die Blüte und der regenreiche Sommer begünstigte Krankheiten. Auch während der Weinlese gab es Regenperioden. So dauerte die Ernte länger und das Fäulnisrisiko war grösser. Trotz dieser Bedingungen konnten dank der Geduld der Weinbäuerinnen und -bauern reife Trauben geerntet werden.

Detaillierte Informationen zur Schweizer Weinproduktion sind im Artikel Spezialkulturen: Obst, Reben und Gemüse zu finden.

Importe leicht rückläufig

Mit insgesamt 163 Millionen Liter sind die Weinimporte 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent zurückgegangen. Von den im Zollkontingent vorgesehenen 170 Millionen Liternwurden 134 Millionen Liter importiert. Die Importe von Schaumweinen gingen um 6,5 Prozent zurück und erreichten 22 Millionen Liter.Bei den Weinimporten nach Herkunftsländern zählen Italien, Frankreich und Spanien weiterhin zu den Spitzenreitern, obwohl weniger Wein aus diesen Ländern importiert wurde. Dagegen verzeichneten Australien, Chile und die Vereinigten Staaten deutliche Zuwächse. Die Exporte von Schweizer Weinen lagen im Beobachtungszeitraum weiterhin auf tiefem Niveau, blieben aber konstant.

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Quelle: Statistik «Das Weinjahr 2024»

Weinkonsum in der Schweiz nimmt ab

Der Weinkonsum in der Schweiz ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 8 Prozent zurückgegangen. Von dieser Abnahme sind nahezu alle Weinarten betroffen, insbesondere Schweizer Weine (–16 %), deren Marktanteil auf 35,5 Prozent gesunken ist. Dieser Rückgang ist Teil eines allgemeinen Trends in Europa, der im Zusammenhang mit den veränderten Konsumgewohnheiten steht. Insbesondere die jüngeren Generationen haben sich vom Wein abgewendet, trotz seiner kulturellen Verankerung in den verschiedenen Sprachregionen des Landes.

Lagerbestände an Weinen sinken leicht

Die Lagerbestände an Weinen per 31. Dezember 2024 sind hierzulande leicht von 218,8 auf 213 Millionen Liter gesunken (–2,7 %), was hauptsächlich auf die tiefe Ernte zurückzuführen ist. Die Schweizer Weine machten 155 Millionen Liter aus, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht. Die Lagerbestände von Schweizer KUB (AOC)-Weinen sind zurückgegangen, während jene von Landweinen und Weinen ohne geografische Angabe zugenommen haben. Die Lagerbestände ausländischer Weine verzeichneten einen deutlichen Rückgang (–7,4 %).Trotz des allgemeinen Rückgangs blieben die Lager gut gefüllt und vielfältig.

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