Obst
Viele Aprikosen und Kirschen machten den Auftakt zu einem steinobstreichen Jahr, das mit einer grossen Zwetschgenernte schloss. Der Herbst 2024 brachte ausreichend Äpfel und Birnen und nach mehreren kleinen Ernten über 100 000 Tonnen Mostobst.
Erntemengen
Rund 20 Prozent mehr Tafelobst als im Vorjahr
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 127 006 Tonnen Obst (inkl. Beerenobst) in Tafelqualität geerntet. Dies waren 21,7 Prozent mehr als 2023 (104 322 t) und 6,6 Prozent weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre (135 919 t).

Viel Mostobst verarbeitet
2024 haben die gewerblichen Mostereien mit 92 774 Tonnen mehr als doppelt so viele Mostäpfel verarbeitet als im Vorjahr (43 006 t; +116 %). Dies entspricht 55 Prozent mehr als im Durchschnitt der vier Vorjahre (59 780 t). Mostbirnen wurden 2024 mit 15 282 Tonnen sechsmal mehr verarbeitet im Vorjahr (2512 t). Damit liegt die Menge der verarbeiteten Mostbirnen 2024 um 174 Prozent über dem Durchschnitt der vier Vorjahre (5586 t).
Eine Übersicht über die in den gewerblichen Mostereien verarbeiteten Mostobstmengen sowie die Indexzahlen zu den Ausstossmengen von Kernobstsaft und -wein der letzten Jahre finden Sie auf der Website des BLW: Statistiken Obst
Flächen
Obstanlagen – zusätzliche Kulturen berücksichtigt
Die Gesamtfläche der Obstanlagen belief sich im Jahr 2024 auf 6110 Hektaren. Das sind 24 Hektaren mehr als im Vorjahr (+0,4 %). Das BLW erhebt die Flächen der Obstanlagen gemäss der Befragung zu den Obstanlagen der Schweiz in Anhang 1 Ziffer 09.43. der Bundesstatistikverordnung vom 30. April 2025 und erstellt jährlich die Flächenstatistik der Obstanlagen der Schweiz. Wie in der Statistik ersichtlich ist, erklärt sich die Zunahme der Fläche dadurch, dass neu die Flächen von Edelkastanien, Feigen, Haselnüssen, Kaki/Persimonen, Mandeln und Oliven ebenfalls ausgewiesen und in die Obstanlagenfläche eingerechnet werden.
Erneut mehr Strauchbeeren und weniger Erdbeeren angebaut
Gemäss den Erhebungen des Schweizer Obstverbandes war die Beerenobstfläche 2024 mit 915 Hektaren in etwa gleich gross wie im Vorjahr (2023: 917 ha). Die erneute Abnahme der Erdbeerenfläche wurde durch die weitere Zunahme der Fläche der Strauchbeeren ausgeglichen.
Eine mehrjährige Übersicht der einzelnen Beerenobstflächen und ergänzende Angaben zu den Obstanlagen finden Sie unter:
Handel
Weniger Steinobst importiert als im Vorjahr
Von den wichtigsten Frischobsttypen, die in der Schweiz angebaut werden (Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen, Zwetschgen/Pflaumen, Erdbeeren; ohne Mostobst und Trauben) wurden 2024 rund 50 500 Tonnen importiert. Dies sind rund 2800 Tonnen weniger als 2023 und zwei Prozent weniger als im Durchschnitt der vier Vorjahre (51 750 t). Während die Einfuhren von Kernobst und Erdbeeren nur gering von den Vorjahreszahlen abwichen, wurden aufgrund der höheren Inlandernte beim Steinobst weniger Aprikosen, Kirschen und Zwetschgen importiert.
2024 wurden 330 Tonnen Obst exportiert, 20 Prozent weniger als im Vorjahr (400 t), vornehmlich Äpfel (267 t).
Zollkontingent für frisches Mostobst fast ausgeschöpft
Innerhalb des WTO-Zollkontingents «Obst zu Most- und Brennzwecken» (172 t) wurden 167,5 Tonnen Mostäpfel verzollt. Die Importe fanden in der ersten Jahreshälfte 2024 vor dem Beginn der inländischen Mostobsternte statt. Mostbirnen wurden weder innerhalb noch ausserhalb des Zollkontingents importiert. Exportiert wurden 18 Tonnen Mostäpfel und 20 Tonnen Mostbirnen.
Pro-Kopf-Konsum
Der Pro-Kopf-Konsum mengenmässig wichtiger Obsttypen, die zu einem wesentlichen Anteil in der Schweiz produziert werden (Äpfel, Birnen, Aprikosen Kirschen, Zwetschgen/Pflaumen und Erdbeeren), lag 2024 mit 19,2 Kilogramm 2,0 Kilogramm über dem Vorjahreskonsum (17,2 kg; +10 %) und acht Prozent unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre (20,8 kg). Dieser Pro-Kopf-Konsum wird berechnet anhand des Marktvolumens und der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. Das Marktvolumen entspricht der Inlandproduktion des Obstes in Tafelqualität plus Importe, minus Exporte Frischobst der ausgewählten Arten. Hauptgrund für den höheren Pro-Kopf-Konsum 2024 sind der gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Kilogramm höhere Konsum von Äpfeln (2024: 11,0 kg, 2023: 9,6 kg) und Birnen (2024: 2,9 kg, 2023: 2,3 kg).
Preise
Der Schweizer Obstverband und der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels SWISSCOFEL legen in gemeinsamen Gremien Produzenten- und Handelsrichtpreise für die verschiedenen Obsttypen fest. Eine Analyse der Preise finden Sie unter:
Produzentenpreise ohne Bio
Konsumentenpreise ohne Bio
Konsumentenpreise Bio
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