Kartoffeln
Mit knapp 10 000 Tonnen mehr als im Vorjahr fiel die Kartoffelernte 2024 nur wenig besser aus als im Vorjahr. Die Teilzollkontingente wurden mehrfach erhöht.

Quelle: unsplash
Die Ernte 2024 belief sich auf 371 000 Tonnen, das sind rund 10 000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Mit einem um nur knapp 2 Prozent höheren Erntevolumen als im Durchschnitt der vier Vorjahre (363 000 t) handelt es sich um eine vergleichsweise schwache Ernte. In Bezug auf die Strukturentwicklung setzt sich der Abwärtstrend fort: Die Zahl der Betriebe ging auf 3850 zurück (–2 %) und ist somit erneut rückläufig. Im Detail betrachtet zeigt sich, dass die Produktion von Speisekartoffeln innerhalb eines Jahres um 4,6 Prozent zugenommen hat. Bei den Veredelungskartoffeln nahm die Produktion hingegen um knapp 9 Prozent (−15 000 t) ab, wohingegen sie bei den Saatkartoffeln eine Zunahme um knapp 19 Prozent verzeichnete und von 16 400 auf 19 500 Tonnen stieg. Im Zeitraum 2023–2024 scheint der anhaltende Abwärtstrend bei den Anbauflächen eine Pause einzulegen: Sie verharrten mit 10 707 Hektaren auf dem Vorjahresniveau. Zu beachten ist dabei die Erhöhung der Anbauflächen für Frühkartoffeln um 20 Prozent (insgesamt 618 ha unter Folie). Mit rund 15 Prozent der Gesamtanbaufläche verteidigt die Sorte Agria ihren Titel als Königssorte.
Verwertung der Ernte 2024 (t)
| Speisekartoffeln | 158 800 |
| Veredelungskartoffeln | 146 400 |
| Saatkartoffeln | 19 500 |
| Verfütterung | 32 100 |
| Export | 14 700 |
Quelle: swisspatat
Landwirtschaftliche Nutzfläche
Produktion
Einzelheiten zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» unter der Hauptrubrik Produktion beschrieben.
Die Produzenten- und Konsumentenpreise sind in den Artikeln «Produzentenpreise» und «Konsumentenpreise» zu finden.
Ein anspruchsvolles Anbaujahr
Die Pflanzungen konnten 2024 unter guten Bedingungen stattfinden, erfolgten aber erst spät. Teils starke Regenfälle begünstigten das Auftreten von Falschem Mehltau und erschwerten den Produzentinnen und Produzenten die Arbeit, da sie insbesondere den Zugang zu den Parzellen und somit auch deren Behandlung behinderten. Im Allgemeinen profitierten die Kulturen jedoch von dem kühlen Wetter. Die Qualität war sowohl bei den Früh- als auch bei den Speisekartoffeln zufriedenstellend. Die Witterungsbedingungen wirkten sich hingegen auf das Kaliber einiger Industriesorten aus, insbesondere bei den Sorten für die Herstellung von Pommes Frites, bei denen der Versorgungsengpass recht hoch war.
Mehr Anbauflächen für die Bio-Produktion
2024 beliefen sich die Bio-Anbauflächen auf 1063 Hektaren. Dies entspricht einer Zunahme um 75 Hektaren (+7,5 %) in einem Jahr und somit einem Allzeithoch. Die Zahl der Betriebe ging jedoch in einem Jahr von 798 auf 779 leicht zurück (−2,3 %). Da Kartoffeln anfällig für Mehltau sind und kein chemischer Pflanzenschutz zum Einsatz kommen darf, war die Produktion das dritte Jahr in Folge stark rückläufig. Sie sank von rund 23 000 auf 10 500 Tonnen. Der Anteil der Biokartoffeln am Um-satz der Kartoffelbranche liegt bei 22,7 Prozent.
Quelle: Bioaktuell/swisspatat
Kontingentsverwaltung
Die WTO-Abkommen erfordern einen Marktzugang von 23 750 Tonnen Kartoffeläquivalenten. 19 750 Tonnen werden mit den Teilzollkontingenten Nr. 14.1 (Saatkartoffeln), Nr. 14.2 (Veredelungskartoffeln), Nr. 14.3 (Speisekartoffeln) erfüllt. 4000 Tonnen sind für das Teilzollkontingent Nr. 14.4 (Kartoffelprodukte) vorgesehen. Im Jahr 2024 wurden die Teilzollkontingente Nr. 14.1–14.3 vorübergehend erhöht und im Durchschnitt zu über 80 Prozent ausgeschöpft.
Aufteilung des Teilzollkontingents Nr. 14.1 bis 14.3
| Warenkategorie | Teilzollkontingent | Vorübergehende Erhöhung der Teilzollkontingente im Jahr 2024 |
| Saatkartoffeln | 4 000 t | 5 000 t |
| Speisekartoffeln | 6 500 t | 25 000 t |
| Veredelungskartoffeln | 9 250 t | 77 000 t |
| Kartoffelprodukte | 4 000 t | 0 |
| Total | 23 750 t | 107 000 t |
Quelle: BLW
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