Ackerkulturen
2024 setzt sich der Anbauflächenrückgang bei Kartoffeln und insbesondere Eiweisspflanzen fort. Die Erträge bedeutender Ackerkulturen sind über die letzten Jahrzehnte teilweise angestiegen.

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Kartoffeln: eine rückläufige Kultur
Im Jahr 2024 blieben die Anbauflächen zwar stabil, aber die Zahl der Produzentinnen und Produzenten nahm weiter ab. Die Anbauflächen beliefen sich auf 10 682 Hektaren. Obwohl die Bioflächen nur einen sehr kleinen Teil der Gesamtfläche ausmachen, nehmen sie von Jahr zu Jahr zu und belaufen sich inzwischen auf 1096 Hektaren, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 57 Hektaren entspricht. 2023 war die Zahl der Produzentinnen und Produzenten erstmals unter 4000 gesunken (3930); 2024 lag die Zahl der Produzentinnen und Produzenten bei 3850 und war somit erneut rückläufig (–2 %). Mit 370 000 Tonnen fiel die Produktion das vierte Jahr in Folge schwach aus. Dennoch war sie etwas besser als im Vorjahr (360 000 t). Auch die Erträge bleiben mit 347 Kilogramm/Are trotz einer leichten Zunahme um 11 Kilogramm/Are im Vergleich zu 2023 zum vierten Mal in Folge unter der Marke von 400 Kilogramm/Are. Mit einer Anbaufläche von 1303 Hektaren befinden sich die Saatkartoffeln ebenfalls auf einem historisch tiefen Niveau.

Erträge bedeutender Ackerkulturen: teilweise angestiegen
Die Entwicklung der mittleren Erträge von Kulturen über eine längere Zeitspanne wird durch vielfältige Faktoren geprägt wie Zuchtfortschritt, Anteile Bio-/Extenso-Anbau, Boden- und Witterungsbedingungen (Niederschlagsmengen/-verteilung, Temperatur, Sonnenscheindauer) von der Aussaat bis zur Ernte, Bewässerung, Schaderregerdruck, Möglichkeiten im Pflanzenschutz, Bodenfruchtbarkeit, Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen. Qualitative Aspekte wie der Proteingehalt von Brotweizen, der Zuckergehalt von Zuckerrüben, der Stärkegehalt oder das Kaliber von Kartoffeln gehen aus den Erträgen nicht hervor.
Die Kartoffelerträge haben sich seit 1985 kaum verändert. Weil Kartoffeln sowohl auf Trockenheit wie auch auf Staunässe empfindlich reagieren, können die Erträge von Jahr zu Jahr beträchtlich variieren.
Als C4-Pflanze kann Mais Wasser und Kohlendioxid effizienter in Biomasse umsetzen. Kürzer andauernde Sommertrockenheit, die kein Absterben von Pflanzenteilen bewirkt, reduziert den Ertrag von Mais in geringerem Mass als denjenigen von anderen Ackerkulturen.
Die Ölsaaten Raps, Sonnenblumen und Soja unterscheiden sich insbesondere im Schaderregerdruck. Im Rapsanbau können Schadinsekten unter Verzicht auf Insektizide zum Totalausfall führen. Tendenziell sind daher die Anteile mit Verzicht auf Insektizide und Fungizide im Anbau von Sonnenblumen und Soja höher.
Bei Winterweizen fiel der Ertrag 2024 vor 2016 am tiefsten aus. Die anhaltenden Niederschläge ab Mitte Oktober 2023 führte dazu, dass Weizen bis im Dezember oft unter misslichen Bodenbedingungen ausgesät wurde. Schliesslich führte die kühl-feuchte Witterung bis im Frühsommer 2024 zur schlechtesten Brotgetreideernte seit Jahrzehnten. Winterweizen wird grösstenteils unter Verzicht auf Insektizide, Fungizide und Wachstumsregulatoren angebaut, was den mittleren Ertrag reduziert.
Tendenziell steigt der mittlere Zuckerrübenertrag seit 1985. Insbesondere die von der Schilf-Glasflügelzikade und Blattläusen übertragenen Krankheiten (Syndrom Basses Richesses, viröse Vergilbung) können sich neben anderen Schaderregern in niedrigeren Rübenerträgen auswirken. In trocken-heissen Jahren kann das Wachstum durch Wassermangel und Hitzestress weit hinter das Wachstumspotenzial zurückfallen. Im Anbaujahr 2014 realisierte die Schweizer Zucker AG mit einer Zuckerproduktion von über 300 000 Tonnen eine Rekordmarke, die sich an einer Zuckerrübenfläche von über 21 000 Hektaren und einem überdurchschnittlichen Ertrag von über 90 Tonnen Zuckerüben je Hektare festmachen lässt. Zumal der Rübenkörper zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht, ist der Zuckergehalt für die Wertigkeit entscheidend.

Eine Zusammenstellung der Flächen der Ackerkulturen findet sich auf der Seite
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