Internationale Vergleiche
Im Jahr 2024 waren die Produzenten- und Konsumentenpreise in der Schweiz generell höher als in den drei untersuchten Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Österreich. So waren etwa die Produzentenpreise für Tafeläpfel im Ausland deutlich niedriger als in der Schweiz. Bei den Konsumentenpreisen fielen die Preise, zu denen Fleisch im Ausland verkauft wurde, besonders niedrig aus. Die meisten Produkte sind für die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland am günstigsten. Der Vergleich wird jedoch dadurch erschwert, dass in der Schweiz und im Ausland unterschiedliche Faktoren die Preise beeinflussen.
Warum gibt es Preisunterschiede?
In diesem Teil des Agrarberichts werden die Produzenten- und Konsumentenpreise für verschiedene tierische und pflanzliche Produkte in der Schweiz und in den drei Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Österreich einander gegenübergestellt. Diese werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Haupteinflussfaktor ist der höhere oder tiefere Grenzschutz. Von diesem Hauptfaktor hängen viele weitere Faktoren ab, beispielsweise die Betriebsstruktur, die Kosten der Produktionsfaktoren sowie die Verarbeitungs- und Verteilstrukturen. Rechtsvorschriften und private Standards beeinflussen das Preisniveau ebenfalls. Diese Faktoren sind im Inland und im benachbarten Ausland nicht immer deckungsgleich. So sind Vergleiche schwierig, weil Daten zu identischen Produkten, die noch dazu auf einer vergleichbaren Vermarktungsstufe angeboten werden, verfügbar sein müssen.
Merklich tiefere Produzentenpreise für Äpfel im Ausland
Vergleichbarkeit der Produkte
Die Produkte aus der Schweiz und den drei Nachbarländern können sich bezüglich Qualität, Label, Verpackung und der enthaltenen Dienstleistungen unterscheiden. Wo kein vergleichbares Produkt gefunden werden konnte, fehlt die Preisangabe. Es wurden die folgenden Produkte berücksichtigt: Rohmilch, Fleisch, Eier, Getreide und Ölsaaten, Kartoffeln sowie Früchte und Gemüse.
Aufgrund der genannten Einflussfaktoren fielen die Produzentenpreise im Jahr 2024 in der Schweiz generell höher aus als in den Nachbarländern. In den drei EU-Ländern waren die Preise für Milch und Eier relativ homogen. Bei Früchten und Gemüse ergaben sich bei einigen Produkten hingegen erhebliche Preisunterschiede. In den drei Nachbarländern lagen die Produzentenpreise für Milch bei 63–64 Prozent des Schweizer Preises. Bei Eiern erreichten sie zwischen 57 und 67 Prozent des Preisniveaus in der Schweiz. Die Preise für Früchte, Gemüse und Kartoffeln sind in den drei Nachbarländern ebenfalls niedriger als in der Schweiz. Die Differenz kann jedoch je nach Land und Produkt stark variieren. So lagen die Produzentenpreise für die verschiedenen Kartoffelsorten in den Nachbarländern zwischen 36 und 66 Prozent des Schweizer Preises. Die Produzentenpreise für Tafeläpfel sind in den benachbarten Ländern besonders tief, wobei der tiefste Wert in Deutschland erfasst wurde (30 % des Schweizer Preises).
Konsumentenpreise für Fleisch in den Nachbarländern deutlich niedriger
Produktvielfalt
Der Vergleich der Konsumentenpreise erweist sich als noch schwieriger als bei den Produzentenpreisen, was vor allem an der grösseren Produktevielfalt liegt. Preisunterschiede können sich insbesondere aufgrund der oben genannten Einflussfaktoren ergeben, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Es wurden die folgenden Produkte berücksichtigt: Milch und Milchprodukte, Fleisch, Eier, Kartoffeln sowie Früchte und Gemüse.

Wie die Produzentenpreise waren auch die Konsumentenpreise im Jahr 2024 im Inland höher als im benachbarten Ausland. Die Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland profitierten bei den meisten Produkten von den tiefsten Preisen. So liegt der Preis für mehligkochende Kartoffeln in Deutschland bei 44 Prozent des Schweizer Preises, in Frankreich dagegen bei 91 Prozent. In den drei Nachbarländern betragen die Detailhandelspreise für Milch und Milchprodukte zwischen 41 und 87 Prozent und für die meisten Gemüsesorten zwischen 55 und 98 Prozent des Schweizer Preisniveaus.
Beim Fleisch sind die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und den drei Nachbarländern besonders hoch. So zahlen die Konsumentinnen und Konsumenten in diesen drei Ländern für die meisten Fleischsorten über 50 Prozent weniger als in der Schweiz. Der Preis für Schweinsplätzli (Stotzen) beträgt in Österreich und in Deutschland 33 respektive 34 Prozent des Schweizer Preises. Bei den Milchprodukten ist der Preisunterschied bei Butter in Deutschland mit 41 Prozent des Schweizer Preises am grössten.
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