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Die Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung der Jahre 2022, 2023 und 2024 zeigen: Bei den Ferien besteht der grösste Unterschied zwischen den in der Landwirtschaft tätigen Frauen und Männern und ihren Vergleichsgruppen. Und bei Arbeitszeit und Ausbildung sind klare geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen.

Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) ist eine der grössten Befragungen des Bundesamts für Statistik (BFS). Bei dieser Stichprobenerhebung beantworten über 100 000 Personen jedes Jahr Fragen rund um ihre Arbeit.

Frauen und Männer, die als Selbständigerwerbende in der Landwirtschaft tätig sind, einschliesslich mitarbeitende Familienmitglieder, werden mit anderen Selbständigen verglichen. Zum einen mit «Gewerbetreibenden des zweiten Sektors», das sind zum Beispiel Schreiner oder Bäcker, zum anderen mit «Übrige Selbständige» wie Ärzte, Anwälte oder Coiffeure. Bei den Arbeitnehmenden vergleicht die SAKE «Landwirtschaftliche Arbeitnehmende» mit «Übrige Arbeitnehmende».

Nachfolgend ist die Anzahl Befragte der kumulierten Jahresdaten der SAKE 2022, 2023 sowie 2024 aufgeführt:

  • Selbständige aus der Landwirtschaft (928 Männer und 390 Frauen);

  • Gewerbetreibende des zweiten Sektors (1188 Männer und 144 Frauen);

  • Übrige Selbständige (9968 Männer und 8328 Frauen);

  • Landwirtschaftliche Arbeitnehmende (147 Männer und 64 Frauen);

  • Übrige Arbeitnehmende (53 383 Männer und 52 280 Frauen).

Die Stichproben bei den landwirtschaftlichen Arbeitnehmenden sind sehr klein. Daher sind vergleichende Aussagen statistisch nur bedingt zuverlässig.

Knapp zwei Drittel der Männer aus der Landwirtschaft arbeiteten 50 und mehr Stunden pro Woche, bei den Frauen waren es 30 Prozent. Die durchschnittliche Arbeitszeit in der Landwirtschaft lag dabei zwischen 36 (Frauen) und 53 (Männer) Stunden pro Woche. Bei den Gewerbetreibenden waren es 31 (Frauen) bzw. 41 Stunden (Männer) Stunden wöchentlich.

Anmerkung: Die Arbeitszeit pro Woche berücksichtigt einzig die Stunden der Haupterwerbstätigkeit («Normalarbeitsstunden», falls mehrere Tätigkeiten vorliegen) – Haushaltsarbeiten werden nicht angerechnet.
 

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Zu bemerken ist: Frauen weisen generell weniger höhere Ausbildungsabschlüsse als Männer auf, so auch in der Landwirtschaft. Von den  im Schnitt eher älteren Frauen aus der Landwirtschaft, die befragt wurden, haben insgesamt 17 Prozent eine höhere Berufsbildung – bei den 25- bis 39-Jährigen sind es mit 31 Prozent fast doppelt so viele. Im Vergleich mit den Gewerbetreibenden (17 %) können deutlich mehr Männer aus der Landwirtschaft (35 %) eine höhere Berufsbildung auf Tertiärstufe vorweisen.

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Durchschnittlich bezogen die Männer aus der Landwirtschaft knapp sieben Tage und die Frauen rund fünfeinhalb Tage Ferien pro Jahr. Verglichen mit den anderen Gruppen ist das sehr wenig. Gewerbetreibende Männer und Frauen machten im Schnitt 22 Tage Ferien pro Jahr. Für Bauernfamilien, insbesondere für jene mit Nutzvieh, ist es aufwendig, vom Betrieb vorübergehend wegzugehen. 37 Prozent der Männer bzw. 49 Prozent der Frauen aus der Landwirtschaft hatten gar keine Ferien.

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Frühere Auswertungen zu den Arbeitsbedingungen sind im Agrarbericht 2007, 2011 sowie jährlich ab 2015 zu finden (mit Ausnahme von 2023).

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